Die systemische Therapie basiert auf verschiedenen Grundannahmen, die das Verständnis von psychischen Problemen und deren Lösung aus systemischer Sicht beeinflussen. Hier sind einige der wichtigsten Grundannahmen:

  1. Probleme sind interpersonale Probleme: Probleme und Herausforderungen entstehen aus der Interaktion zwischen den Menschen in einem System, wie z.B. in einer Familie oder Organisation.
  2. Das System ist wichtiger als die einzelnen Elemente: Ein System besteht aus vielen Elementen, die alle miteinander interagieren und sich gegenseitig beeinflussen. Das System als Ganzes ist wichtiger als die einzelnen Elemente, da es die Dynamik und Struktur des Systems bestimmt.
  3. Veränderung im System führt zu Veränderungen bei den einzelnen Elementen: Veränderungen innerhalb eines Systems können Auswirkungen auf alle Elemente des Systems haben und Veränderungen bei einzelnen Elementen herbeiführen.
  4. Probleme haben eine positive Absicht: Probleme können als Lösungsversuche gesehen werden, die von den beteiligten Elementen im System bewusst oder unbewusst initiiert werden, um eine bestimmte Absicht zu erfüllen.
  5. Jeder hat Ressourcen und Fähigkeiten: Jeder Mensch und jedes System hat Ressourcen und Fähigkeiten, die genutzt werden können, um Veränderungen herbeizuführen und Lösungen zu finden.
  6. Veränderungen können von innen heraus erfolgen: Veränderungen in einem System können von innen heraus initiiert werden, ohne dass externe Interventionen notwendig sind.
  7. Lösungen sind kontextabhängig: Lösungen müssen im Kontext des Systems entwickelt werden und können nicht universell angewendet werden.

Diese Grundannahmen bilden die Basis für das Verständnis von psychischen Problemen und deren Lösung aus systemischer Sicht. Sie dienen als Leitprinzipien für die Arbeit in der systemischen Therapie und Beratung.

Linda Schmidt | | 0 Kommentar(e) | Lesezeit: 1 Minuten, 5 Sekunden